Pflanzenvermehrung

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Pflanzenvermehrung

Übersicht zur Pflanzenvermehrung

Die Vegetation ist für den Menschen ein nützliches wie interessantes Wissensgebiet. Neben der Optik interessiert vor allem der Ertrag von Nutzpflanzen. Auch aus diesem Grund beschäftigen sich Gärtner in einem Großteil ihrer Zeit mit der Vermehrung von Pflanzen.

Pflanzenvermehrung
Pflanzenvermehrung mit bunten Blumen | Urhebervermerk: © panthermedia.net / Reinhard Hassler

Es gibt verschiedene Gründe, bei der Vervielfältigung dieser mitzuwirken. Zum Einen kann der Ertrag von Nutzpflanzen vergrößert werden. Hier sind besonders Obstbäume und -Sträucher gemeint. Dies spielt gemeinsam mit der Vermehrung von Zierpflanzen in der industriellen Pflanzenzucht eine Rolle. Die manuelle Vermehrung findet vor allem bei sehr ertragreichen, robusten und besonders schönen Pflanzen statt. Die Robustheit einer Pflanze ist vor allem dann interessant, wenn die Pflanzenvermehrung den Bestand bedrohter Arten aufstocken soll. Sie ist dann resistenter gegenüber Krankheitserregern, Schädlingen und harten Wetterbedingungen.

Vegetative Vermehrung

Die Pflanzenvermehrung besteht aus zwei verschiedenen Vorgehensweisen. Die vegetative Vermehrung setzt auf die Nutzung von geeigneten Pflanzenteilen, während die generative Vermehrung auf der Nutzung von Saatgut basiert.

Die vegetative Form der Vermehrung nutzt die Fähigkeit von Pflanzen, sich komplett aus kleineren Teilen regenerieren zu können. Vorteilhaft ist, dass die neue Pflanze zur Mutter absolut identisch ist, sodass die vegetative Form dann geeignet ist, wenn gute Pflanzeneigenschaften erhalten werden sollen. Der Zeitraum, bis eine neue Pflanze so herangewachsen ist, dass sie in vollem Umfang genutzt werden kann, ist im Vergleich zur generativen Methode wesentlich geringer.

Wer vegetativ neue Pflanzen züchten möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Pflanzenarten, die sehr viel treiben, bilden Ableger. Diese sind daran zu erkennen, dass sie optisch ihrer Mutterpflanze ähneln, aber wesentlich kleiner sind und sich nicht in der Nähe des Erdbodens befinden. Bei kleineren Zimmerpflanzen können diese Ableger abgetrennt und zunächst in sehr feuchter Erde fixiert werden. Dort bilden sie nach einigen Tagen wurzeln und können eigenständig wachsen. Bei größeren Pflanzen werden die Ableger nicht von der Mutterpflanze getrennt, sondern in deren Nähe in einer Rinne von wenigen Zentimetern abgelegt und fixiert. Nach einigen Wochen gewinnt der Ableger an Größe, sodass die Rinne mit Erde gefüllt werden kann. Der Ableger bildet nun seine eigenen Wurzeln und kann schließlich von der Mutterpflanze getrennt werden.

Eine sehr einfache Methode der Vermehrung ist die Teilung. Verschiedene Pflanzenarten bilden mehrere Triebe aus, die allesamt eigene Wurzeln besitzen. In einem solchen Fall kann eine Pflanze geteilt werden. Besonders vorteilhaft ist, dass die Vorgehensweise leicht ist und einen nur kleinen Zeitintervall zum Wachstum erfordert. Die abgetrennten Pflanzenteile müssen mindestens ein triebfähiges Auge und eigene Wurzeln besitzen.

Generative Vermehrung

Die generative Form ist das zweite große Teilgebiet der Pflanzenvermehrung. Sie basiert auf der Verwendung von Saatgut, mit Hilfe dessen eine neue Pflanze gezüchtet werden kann. Es liegt keine Verwendung von Teilen bereits bestehender Pflanzen vor. Die Verwendung von Saatgut hat viele Vorteile. Sie ist vor allem für biologische Laien geeignet, da die Vorgehensweise kaum Fachwissen erfordert und einem einfachen Ablauf folgt.

Besonders im privaten Gartenbau ist Saatgut eine beliebte Möglichkeit, eine gewisse Artenvielfalt zu erlangen und eigene Nutzpflanzen mit Obst oder Gemüse anzubauen. Im Vergleich zur vegetativen Vermehrung ist der Zeitfaktor allerdings wesentlich höher, da die Pflanze komplett neu wachsen muss und viele Wochen (bei Pflanzen wie Paprika oder Tomate) bis Jahre (bei Bäumen und Sträuchern) vergehen, bis die Pflanze die nötigte Größe erreicht hat.

Saatgut gibt es in verschiedenen Ausführungen zu kaufen. Fach-, Bau- oder auch Supermärkte verkaufen die Samen der unterschiedlichsten Arten. Die Samen kosten in den Packungen für den Privatgebrauch nur wenige Euro. Der Erfolg der Saat wird durch die Keimkraft bestimmt. Bei den gewöhnlichen Samenpackungen ist in einem normalen Maße gegeben. Es gibt jedoch auch Packungen, bei denen die Samen im Voraus sortiert wurden. Diese Packungen nennen sich darüber hinaus kalibriertes Saatgut und enthalten nur größere Samen, deren Keimkraft ebenfalls größer ist. Auch Saatbänder sind eine beliebte Form von Saatgut. Hier sind die Samen in gewissen Abständen in ein spezielles Papier eingearbeitet. Dieses muss lediglich in die Erde gelegt werden und das Papier löst sich mit der Feuchtigkeit auf.

Hin und wieder ist auch sogenanntes Pillensaatgut erhältlich. Dieses wird besonders bei Pflanzen hergestellt, welche nur sehr kleine Samen besitzen. Die Samen werden mit einer Masse ummantelt, die aus organischen Stoffen besteht und hin und wieder auch Mittel zum besseren Pflanzenwachstum enthalten.

Wie viel Zeit vom Kauf bis zur Aussaat verstreichen darf, hängt von der Lagerung ab. Samenpackungen, die im Einzelhandel erhältlich sind befinden sich meist in einer Verpackung, die luftdicht verschlossen ist. Hier kann der Samen nur einer extrem geringen Stoffwechselaktivität nachgehen und ist somit länger haltbar. Lose lagernde Samen, die sich beispielsweise in Plastikbehältern oder Gläsern befinden, sollten möglichst schnell verpflanzt werden.

Pflanzensamen

Die Vorgehensweise bei der Verwendung von Saatgut ist nicht sehr schwer. Die Samen werden zur entsprechenden Jahreszeit (kann der Samenverpackung entnommen werden) auf den Boden gelegt und mit Erde bedeckt. Diese sollte möglichst luftig und locker sein und viel Wasser aufnehmen können.

Ob die Samen mit Erde bedeckt werden oder nicht, hängt von der Art ab. Die meisten Pflanzenarten sind Dunkelkeimer und können bedeckt werden. Einige Arten hingegen, wie beispielsweise Küchenkräuter, benötigen zum Keimen Licht. Diese werden nur leicht an der Erdoberfläche angedrückt. Damit die Samen schnell keimen können, ist Feuchtigkeit enorm wichtig. Damit die Samen nicht beginnen, zu modern, sollte nicht zu viel Wasser auf einmal gegossen werden.

Besser ist es viele kleine Wassermengen über den Tag verteilt zuzuführen. Auch eine Plastikfolie oder ein Einweckglas, welches über die Areale, an denen sich die Samen befinden, gestülpt werden, eignen sich hervorragend, um ein feuchtes Klima zu schaffen. Die Samen haben hiermit die optimalen Eigenschaften, um schnell zu keimen und anschließend zu einer Pflanze heranzuwachsen. Mit dem Wachstum der Pflanze kann auch das Befeuchtungsintervall angepasst werden. Insgesamt sollte die Erde immer genügend Feuchtigkeit aufweisen.

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