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Digitales Wissen: Was macht eigentlich ein Fulfillment-Dienstleister?

Fulfillment-Dienstleister | © PantherMedia / Olivier Le Moal

Digitales Wissen: Was macht eigentlich ein Fulfillment-Dienstleister?

Übersetzt bedeutet Fulfillment „Erfüllung“ oder „Ausführung“. Hier im Speziellen geht es um die Ausführung eines Auftrages, den ein Fulfillment-Dienstleister für seinen Kunden übernimmt. Diese Ausführung kann sich auf den gesamten Prozess einer Auftragsabwicklung erstrecken, oder auch nur auf Teile davon.

Fulfillment Dienstleister treten im Bereich des E-Commerce auf, oder auch im Bereich der Werbung. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Fulfillment Dienstleitung von Amazon, auch bekannt unter der Abkürzung FBA.

Welche Aufgaben gehören zum Fulfillment?

In diesem Bereich gibt es ein enorm vielseitiges Spektrum, beginnend bei der Annahme von Bestellungen und weiter dann mit der Kommissionierung, der Artikelstammdatenpflege, der Verpackung von Waren und Produkten, der Frankierung von Sendungen und dem Versand an den Endkunden, ebenso wie das Retouren-Management. Auch das Rechnungs- und Mahnwesen kann auf einen Fulfillment-Dienstleister übertragen werden.

Je nach Dienstleister, kann die komplette Bandbreite aller logistischer Aufgaben übernommen werden. In diesem Fall hat dann der Onlineshop Betreiber die Möglichkeit, sich uneingeschränkt um seine primären Aufgaben zu kümmern.

Es können aber selbstverständlich auch nur Teilbereiche in Anspruch genommen, je nachdem was der Onlineshop Besitzer gern outsourcen möchte.

Das Fulfillment auszulagern hat unterschiedlichen Vor- und Nachteile

In der Tat ist das Fulfillment sehr wichtig für einen erfolgreichen Onlinehandel, denn man kann zwar eine super Geschäftsidee haben und ein tolles Produkt vermarkten wollen, doch dies allein reicht einfach nicht aus. Denn gerade die Arbeitsschritte rund um die Kundenwunscherfüllung hat oberste Priorität.

Wenn gerade an dieser Stelle etwas schief geht, kann das bedeuten, dass der Kunde nie wieder in diesem Onlineshop bestellen wird. Besonders schlimme Fehltritte sind hier beispielsweise, dass die Bestellung zum Beispiel verspätet oder in einem mangelhaften Zustand beim Kunden ankommt.

Auch die optimale Beschaffung und Verteilung von Werbemitteln kann schnell zum Problem werden. Darum ist es auf jeden Fall eine Überlegung wert, einen Anbieter für Werbemittel Fulfillment zu nutzen. Will zum Beispiel ein Unternehmen zur Weihnachtszeit seinen Kunden eine leckere Überraschung zukommen lassen, kümmert sich der Fulfillment-Dienstleister um das Design der Verpackung, die Organisation z.B. der Schokolade sowie den Versand der Werbeartikel.

Viele Faktoren und Vorteile für das Outsourcen von Fulfillment

Wenn der Onlineshop wächst und eine gewisse Größe erreicht hat, kann es zu einer echten Herausforderung werden, das Fulfillment allein zu bewältigen. Jeder Geschäftsmann im E-Commerce wünscht sich logischerweise, dass das Geschäft wächst. Doch mit diesem Wachstum ist in der Regel eine deutlich größere Logistik verbunden.

Oftmals bedeutet das eine Erweiterung der Lagerfläche, der gesamten IT-Infrastruktur und meistens bedarf es auch noch mehr Personals. Hier geht es im Wesentlichen um Knowhow. Genau das ist das Zauberwort, denn ein Fulfillment Dienstleister verfügt bereits über das notwendige Wissen, ebenso wie das Equipment. Das allein garantiert schon, dass man auch definitiv wettbewerbsfähig bleibt.

Ein weiterer großer Vorteil ist natürlich auch, dass man sich nach der Abgabe dieser logistischen Aufgaben wieder voll auf seine Kernkompetenzen konzentrieren kann. Ein weiterer und keineswegs zu unterschätzender Aspekt ist, dass möglicherweise ein Fulfillment-Dienstleister ganz andere Konditionen erzielen kann, z.B. für Verpackungsmaterial.

Wenn alles optimal läuft, braucht man sich zudem keine Gedanken mehr über mangelnde Kontrolle zu machen, da alle Prozesse transparent gestaltet sind und man so den Überblick behalten kann.

Auch bei Retouren kann der Dienstleister entsprechend handeln und eventuelle Problemstellungen klären.

Bei diesen Dienstleistern ist natürlich das Fulfillment das Kerngeschäft, darum kann man sich hier auch auf eingespielte Prozesse verlassen, die sich bewährt haben.

Auch bei weiterem Wachstum des eigenen Unternehmens kann ein Fulfillment Dienstleister sehr unterstützend sein, denn viele Herausforderungen, wie beispielweise die Zollabwicklung bei Sendungen nach Übersee, sind für ihn keine Herausforderungen mehr, denn er kennt bereits sämtliche Abläufe.

Inzwischen bieten Fulfillment Dienstleister mehr als Logistik und Versandhandling an. Selbst die Pflege und Optimierung des Onlineshops kann von ihnen übernommen werden. Dazu zählen unter anderem auch gezielte Marketingmaßnahmen.

Auch personalisierte Päckchen oder eigene Brands können, je nach Aufwand, vom Dienstleister übernommen werden.

Aber man muss sich auch mit den eventuellen Nachteilen vertraut machen!

Erst ab einem gewissen Punkt wird es notwendig, das Fulfillment abzugeben. Bis zu diesem Zeitpunkt kann man es durchaus noch selber managen und dabei einiges an Geld sparen.

Ein Nachteil kann sein, dass man nach dem Outsourcen einfach deutlich weniger Kontrolle über die Abläufe nach der Bestellung hat und man diese entsprechend kaum überwachen kann.

Auch Fulfillment Dienstleister sind nur Menschen und können durchaus Fehler machen, wie beispielsweise einen falschen Artikel zu verschicken, oder die falsche Menge. Möglich wäre ebenfalls eine unzureichende Verpackungen oder auch eine unpünktliche Lieferung. Genau all das hat man abgeben und nun nicht mehr wirklich im Blick. Denn man erfährt ja nun nicht mehr, falls sich ein Kunde doch einmal beschwert.

Da das Fulfillment für den externen Dienstleister das tatsächliche Kerngeschäft ist, kann die Beauftragung auch schon mal sehr teuer werden. Ein weiterer Nachteil kann sein, dass viele Fulfillment Partner standardisierte Arbeitsabläufe haben, dadurch ist der Spielraum für eigene Brands eher begrenzt.

Ein weiterer Nachteil kann sein, dass ein Fulfillment Dienstleister in erster Linie für die Logistik zuständig ist. Das macht ihn aber noch nicht zum Experten für alle Waren. Dies kann beispielsweise bei Retouren zum Tragen kommen, wenn der Dienstleiter nicht zu hundert Prozent weiß, wie mit der Retoure zu verfahren ist. Kann sie wieder in den Verkauf? Muss sie abgeschrieben oder nur erneut reduziert angeboten werden? Ein weiteres Risiko besteht bei schlechter Kommunikation mit dem Dienstleister, denn hier können wichtige Rückmeldungen verloren gehen.